Achtsames Atmen: Der Atem kommt – der Atem geht

 

 

Durch achtsames Atmen vereinigt sich unser Körper und unser Geist. Durch achtsames Atmen kehren wir zu uns selbst zurück und schenken uns innere Weite.

Unser Atem ist kraftvolle Lebensenergie die uns am Leben hält und mit der wir jeden Augenblick verbunden sind. Das bewusste Beobachten unseres rhythmischen Ein- und Ausatmens aktiviert unser parasympathisches Nervensystem. Das ist der Teil des vegetativen Nervensystems der unter anderem für unsere Ruhe und Regeneration zuständig ist.

Unser vegetatives Nervensystem steuert Prozesse in unserem Körper die wir nicht direkt beeinflussen können. Zum vegetativen Nervensystem zählen unter anderem der Sympathikus (sympathisches Nervensystem) und der Parasympathikus (parasympathisches Nervensystem). Beide Nervensysteme sind für unser Leben wichtig, Sie sind wie ein ungleiches Geschwisterpaar, bedingen sich gegenseitig und wirken auf unseren Körper ein indem über die Nervenbahnen Informationen an die Organe weitergeleitet werden.

 

Der Ursprung beider Systeme liegt im Gehirn. Durch das Zusammenspiel dieser beiden Wirkmechanismen entsteht im Körper im besten Fall ein harmonischer Ausgleich.

 

Der Sympathikus aktiviert unsere Energie, er ist wie ein starker Motor der uns auf Touren bringt und der Parasympathikus sorgt für die nötige Entspannung nach der Anspannung, in der Ruhe liegt seine Kraft. Problematisch wird es dann wenn der Sympathikus in Folge von Dauerstress ständig aktiviert ist. In Folge davon befindet sich der Organismus ständig in höherer Erregung bis hin zu einer Dauer-Alarm-Bereitschaft. Entspannung und Erholung gelingen dann nur noch eingeschränkt.

Unser Atem erzeugt eine Wirkung auf unser vegetatives Nervensystem. Durch schnelles und flaches Atmen zum Beispiel steuern wir den Sympathikus und wir aktivieren uns auch ohne Espresso. Durch bewusstes langsames und tiefes Atmen aktivieren wir den  Parasympathikus und unser Ruhezentrum.

 

Hier ein paar Tipps um dein Ruhezentrum zu aktivieren und Stress abzubauen:

 

  • Wenn du möchtest schließe deine Augen oder schaue mit einem weichen Blick. Dann richte deine Aufmerksamkeit auf deinen Atem. Sei der passive Beobachter ohne zu beeinflussen wie tief oder schnell du atmest. Lasse es einfach geschehen.
  • Wenn diese Übung dich entspannt hat kannst du deine Aufmerksamkeit auf deinen Körper richten. Beobachte jetzt genauer: Stockt mein Atem? Atme ich flach? Ist er fließend? Ist mein Bauch verkrampft? Sind meine Schultern verspannt? Atme ich tief und entspannt?
  • Wenn du möchtest weite die Übung aus in eine bewusste Bauchatmung. Lasse deinen Atem mit jedem Einatmen sanft immer tiefer in deinen Bauch hineinfließen bis dein ganzer Bauchraum ausgefüllt ist. Wenn du möchtest lege eine oder beide Hände auf deinen Bauch. Beim Einatmen wölbt sich die Bauchdecke nach vorne und beim Ausatmen sinkt sie zurück in Richtung Wirbelsäule.

 

Die Bauchatmung ist unsere natürliche Atmung. Wenn wir uns im Stress befinden reagiert unser Nervensystem mit einer flachen Atmung vorwiegend in den Brustbereich. Darurch nutzen wir nur einen Teil unseres Atemvolumens was unter anderem dazu führt dass die Sauerstoffzufuhr unzureichend ist. Durch die bewusste Bauchatmung unterbrechen wir diesen Stress-Kreislauf. Unser Körper wird besser mit Sauerstoff versorgt, der Stresspegel sinkt und wir können in unsere Ruhe und Kraft kommen.

 

Deinen Focus zu 100% auf deinen Atem zu richten bringen deine Gedanken zur Ruhe und du befindest dich im Hier und Jetzt. Der Vorteil ist das du diese Übungen überall machen kannst und bereits ein paar Minuten achtsames Atmen sorgen dafür, das du dich wahrnehmbar entspannst und dein Nervensystem in Einklang kommt.

 

Herzlichst

Petra Ellenbrand